Presidents Medall Kanada 2012

Gerald Reiter gewinnt Level III Match in Kanada

 

Urlaub bei der Familie in Toronto, Ontario, Kanada, sollte es werden als die Reise gebucht wurde. Ein wunderschöner Urlaub war es dann auch, mit zahlreichen Ausflügen in die nähere und entferntere Umgebung von Toronto. Zu diesen Ausflügen gehörte auch die Teilnahme an einem internationalen IPSC Match (Level III) im Bundesland Ontario. Eher zufällig fiel der Termin der Schießveranstaltung in mitten unseres Urlaubes. Nachdem vom Veranstaltungsverein „Waterloo County Revolver Association“ der Termin von 04.07.2012 bis 08.07.2012 für die Ontario Provincials 2012 veröffentlich war begann die Organisation der Teilnahme vom entfernten Österreich aus. Die Einfuhr einer Faustfeuerwaffe samt Munition nach Kanada wollte ich mir ersparen weshalb ich nach einer Möglichkeit suchte mir in Kanada ein Sportgerät auszuborgen. Der Match Director Warren Davey und der Range Master Phil Carreira waren sehr hilfsbereit und vermittelten mich an ihren Schützenkollegen Dennis Williams der im Besitz von zwei Pistolen der Marke Glock 17 war. Dennis Williams erklärte sich bereit mir eine seiner Glock 17, samt Magazinen und Munition zur Verfügung zu stellen. Nachdem der Kontakt hergestellt und die nötigen Details vorab geklärt waren, stand einer Teilnahme an diesem Level III Match nichts mehr im Weg.

Bereits zu Hause wurden die benötigten Utensilien eingepackt und mit nach Kanada genommen. Ohne Trainingsmöglichkeit und fern der Heimat verbrachte ich mit meiner Familie den ersten Teil unseres Urlaubes in Ontario, nördlich der Stadt Toronto. Am 03.07.2012 fand das erste Treffen mit Warren Davey und Dennis Williams, im ca 200 km entfernten Waterloo, statt. Bei diesem Termin durfte ich mir eine der beiden Pistolen für das Match aussuchen und die Waffe einschießen. Zu meiner Überraschung waren sämtliche Magazine, egal in welcher Division, auf 10 Schuss begrenzt. Ein Gesetz in Kanada verbietet den privaten Faustfeuerwaffenbesitz mit Magazinen die über einer Kapazität von 10 Schuss liegt. Wie sinnvoll diese rechtliche Auslegung des privaten Waffenbesitzes ist obliegt mir nicht zu beurteilen. Mir kam meine, wenn auch kurze, Erfahrung im Revolverschießen bei der Umstellung auf die 10 Schuss Magazine zu Gute. Nach etwa 120 Schuss wurde das sehr kurze Training beendet und die Waffe an den Besitzer zurückgegeben. Mein Start war für den 06.07.2012 vereinbart. Ich durfte nur in Begleitung des Waffenbesitzers das Match bestreiten und so richtete sich meine Teilnahme nach der Squadeinteilung in der Dennis Williams eingeteilt war. Treffpunkt am Schießplatz um 07.30 Uhr in der Früh, nach einer Anfahrt von mehr als 2 Stunden. Die Highways sind am Morgen überfüllt, es herrscht trotz 6 spuriger Autobahn teilweise über mehrere Kilometer Stop- and Go Verkehr, sodass wir über die Landstraßen zum Match fuhren. Schießbeginn um 08.00 Uhr. Zu dieser Zeit herrschten knapp 30 Grad und die Temperatur war stark im Steigen begriffen. Unsere Squad bestand aus 12 Schützen. Insgesamt starteten 5 Squads an diesem Tag. Das Match wurde über den gesamten Tag geschossen. Bei Temperaturen von 44 Grad Celsius im Schatten kamen die vom Veranstalter reichlich zur Verfügung gestellten Getränke, welche in riesigen Kühlboxen aufbewahrt wurden sehr gelegen. Der Flüssigkeitsbedarf war enorm um die benötigte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Die Veranstalter bauten insgesamt 14 Stages mit einer Mindestschussanzahl von ca 250 Schuss auf. Interessant waren die abwechslungsreich gestalteten Stages. Sie forderten sehr schnelle Schussfolgen sowie äußerst präzise Schüsse. Pendelscheiben in einer Entfernung von 25 m kamen ebenso vor wie Pepper Popper in einer Distanz von 50 m. Sehr häufig wurden auch Targets verwendet die durch schwarze Flächen (Hard Cover) verkleinert wurden. Natürlich fanden auch die unterschiedlichen Short-, Medium und Long Courses Verwendung.

Trotz der vielen abwechslungsreichen Targets und Stages gelang es mir mit meiner geliehenen Glock 17, in der Production Division, so manches Highlight zu setzen. Ich konnte einige Stages gewinnen und vermied Fehlschüsse, sodass ich das Match ohne Miss und Penalty Target abschloss.

Einen Tag nach Matchende, erhielt ich von Dennis Williams die Nachricht, dass ich die Ontario Provincials in der Production Division gewonnen hatte. Die Trophäe und die begehrte Presidents Medal schickte mir Dennis noch während meines Urlaubes zu, sodass ich diese beim Heimflug mit nach Hause nehmen konnte. Bei der Durchsicht der Ergebnislisten stellte ich fest, dass in der Production Division 92 Schützen am Start waren und das Match von insgesamt 251 IPSC Schützen bestritten wurde. Dieser, mein erster, Sieg bei einem Level III Match im Ausland wertete meinen Urlaub noch zusätzlich auf und half mir die in Österreich versäumten Bewerbe zu vergessen.